23. November 2017

Insektensterben: Zeit zu handeln, auch in Altenberge!

Was früher nur als “grüne Spinnerei” abgetan wurde, hat sich in den letzten Jahren leider bestätigt: Der Rückgang der Artenvielfalt – insbesondere der, der Insekten – hat derart dramatische Ausmaße angenommen, dass Berichte hierzu nun sogar die Schlagzeilen der regionalen und überregionalen Medien bestimmen.

 

“Es sind schon lange nicht mehr nur die Umweltverbände, die diese Entwicklung beklagen, sondern zunehmend auch Jäger und vor allem Imker. Sie alle gemeinsam warnen vor den extrem negativen Folgen dieser Entwicklung. Das Bienen- und Insektensterben kann nur aufgehalten werden, wenn möglichst schnell entsprechende Lebensräume für diese Tiere geschaffen werden“, so Karl Reinke (stellvertretender Bürgermeister in Altenberge und Mitglied der GRÜNEN-Fraktion im Kreistag).
Als Sofortmaßnahme ist deshalb geplant, für den Artenschutz zunächst Flächen wie Ackerrandstreifen und Feldraine einzusetzen, die den einzelnen Kommunen ohnehin gehören. Einige Gemeinden des Kreises haben hiermit schon begonnen.

 

Auch in Altenberge wurde bereits im Mai 2016 ein entsprechender “Antrag zur Rückgewinnung gemeindeeigener Ackerrandstreifen zur Sicherung der Artenvielfalt” von den GRÜNEN gestellt. Vorgeschlagen wird dort in einem ersten Schritt die relevanten Flächen zu erfassen um dann gemeinsam mit den Landwirten ein Konzept zu erarbeiten, wie diese Flächen möglichst schnell in naturnahe Lebensräume für Insekten überführt werden können.
“Angesichts des hohen Tempos mit dem in Altenberge normalerweise Entscheidungen vorangetrieben werden, ist es verwunderlich, dass die Bearbeitung dieses Antrages, der übrigens fraktionsübergreifende Zustimmung gefunden hat, nun schon so lange dauert. Die Grünen haben deshalb mit einer schriftlichen Anfrage noch einmal nachgehakt, um herauszufinden an welchen Stellen es eigentlich »klemmt«”, so die GRÜNEN.

 

Die Fakten liegen nun endlich auf dem Tisch, denn das Planungsamt des Kreises Steinfurt hat die zur Erfassung der betroffenen Flächen notwendigen GIS-Daten jetzt zur Verfügung gestellt. Demzufolge sind im Gemeindegebiet 531 Einzelflächen mit einer Gesamtfläche von knapp 15 Hektar (insgesamt 147.847 Quadratmeter) betroffen. Bei 226 Einzelflächen ist rechtlich klar, dass die Gemeinde der rechtliche Eigentümer ist. Insgesamt ist bereits dies als eine gute Nachricht für den Insektenschutz zu werten.
Für die verbleibenden 305 Einzelflächen müssen die Eigentumsverhältnisse noch geklärt werden, da hier entsprechende Grundbuchblätter noch nicht vorliegen. Laut Bürgermeister gibt es für eine weitere Umsetzung weder logistische noch technische Probleme. Es fehlen aber die entsprechenden Personalkapazitäten.
Deshalb fordern die GRÜNEN nun, diese Personalkapazitäten entsprechend aufzustocken. Denn wie Klima- ist auch Artenschutz kein Luxus, den man sich ab und zu mal gönnt, sondern angesichts des dramatischen Rückgangs der Artenvielfalt (Stichwort Insektensterben) vielmehr eine dringende und wichtige Investition in die Zukunft unserer Kinder, bei der jede Kommune ihren Beitrag zu leisten hat.