7. Februar 2021

GRÜNE und SPD Altenberge: Gemeinsamer Antrag auf Überprüfung des städtebaulichen Entwurfs zum Bahnhofshügel

„Überprüfung des städtebaulichen Entwurfs zum Bahnhofshügel“

Die Fraktionen von Bündnis 90/Die GRÜNEN und SPD Altenberge bringen für die kommende Sitzung des Ausschusses für Klima-, Umwelt-, Artenschutz, Mobilität am 15.02.2021 einen gemeinsamen Antrag auf Überprüfung des städtebaulichen Entwurfs zum Bahnhofshügel ein.

Beide Fraktionen beantragen gemeinsam im Vorfeld des weiteren Planungsprozesses, für den im nächsten Schritt die Bauleitplanung ansteht, die Kriterien und Kennzahlen der bisherigen Planungen zu überprüfen.

 

„Diese Kriterien“, erklären die beiden Fraktionsspitzen Stefan Lammers und Ursula Kißling (GRÜNE) sowie Lisa Holtstiege-Tauch und Uwe Lucas (SPD), „haben wesentlich auf den Einfluss, was für uns als Fraktionen wichtig ist.“ Ein Kriterium zielt auf den Grünflächenanteil, der am Bahnhofshügel erhalten bleiben soll. Hier sollen nach Vorstellung von GRÜNEN und SPD mindesten 35 % vorgesehen werden.

Lammers: „Der Flächenverbrauch in Altenberge ist seit langem überdurchschnittlich hoch.“ Er verweist dabei auf Zahlen der Gemeinde, die die Zunahme um +30,5 % an Siedlungs- und Verkehrsflächen im Zeitraum 1995 – 2015 mehr als deutlich machen. „Die Gemeinde selbst“, ergänzt Kißling, „sieht in ihrem Gemeindeentwicklungskonzept vor, den Flächenverbrauch künftig besser zu beachten.“ Nicht zuletzt die immer deutlicher werdenden Auswirkungen des Klimawandels geben vor, dass eine zukunftsfähige Bebauung des Planungsgebiets beachten werden muss. Der Versiegelungsanteil muss also eingeschränkt werden. Hierbei geht es unter anderem um Aspekte von Versickerung, Natur- und Umweltschutz, mikroklimatische Verhältnisse und nicht zuletzt auch Aufenthaltsqualität.

 

 

Der zweite Punkt betrifft die Quotierung der Anteile an Gebäudetypen, also die Frage, wie das Verhältnis von Einfamilienhäusern etwa zu Doppelhaushälften sowie Reihen- und Mehrfamilien ausfallen soll. Lisa Holtstiege-Tauch (SPD) verweist hier ebenfalls auf Zahlen der Gemeinde: „Mit der vorgeschlagenen Quotierung kann der von der Verwaltung ermittelte Nachfragebedarf an Eigenheimen gedeckt werden.“

Uwe Lucas betont: „Es gibt einen hohen Bedarf an bezahlbarem und gefördertem Wohnraum sowohl für junge Menschen und Familien als auch für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger.“

 

Die Fraktionen Bündnis 90/DIE GRÜNEN und die SPD-Fraktion Altenberge wollen ein vielfältiges, umfangreiches Wohnraumangebot für alle Bevölkerungsgruppen in Altenberge schaffen. Da bisher der geförderte und bezahlbare Wohnraum ungeachtet des hohen Bedarfs bei der Planung von Wohnbauflächen erheblich vernachlässigt wurde, muss er jetzt im Vordergrund stehen. Darauf müssen wir reagieren, so die Fraktionen in ihrem Antrag. Die Aufteilung der Gebäudetypen muss diesen besonderen Bedarf berücksichtigen. Der Schwerpunkt der Bebauung soll bei der Errichtung von Doppel- und Reihenhäusern liegen und der Anteil an Einfamilienhäusern gering gehalten werden.

 

„Wichtig“, so die Fraktionsspitzen unisono: „Es geht hier nicht um eine Verzögerung des Planungsverfahrens. Ganz im Gegenteil: Jetzt ist noch genau der richtige Zeitpunkt, um sinnvolle Vorgaben für die weitere gestalterische Entwicklung zu machen.“  Die Planungsfläche Bahnhofshügel sei eine der letzten zur Verfügung stehenden Flächen zur Schaffung von Wohnraum in Altenberge. Ihr komme daher eine besondere Bedeutung für die Entwicklung der Gemeinde und der bedarfsgerechten Wohnraumversorgung aller Bevölkerungsgruppen zu. Und: Das Planverfahren kann mit den Aufstellungsbeschlüssen in der Ratssitzung am 08.03.2021 formal eingeleitet werden. In den kommenden Ausschusssitzungen (u.a. im Ausschuss für Bauen und Planen) könnte dann ein erster Bebauungsplanvorentwurf präsentiert werden.

 

Zudem soll etwa im Hinblick auf den Punkt „bezahlbarer Wohnraum“ geprüft werden, inwieweit zusätzlich Grundstücke im Erbpachtverfahren angeboten werden können. Beiden Fraktionen sei bewusst, so die Vorsitzenden, dass hier auch Wirtschaftlichkeitsbelange der Gemeinde berücksichtigt werden müssen. Aber Erbpacht sei eben auch eine Option, um zusätzliche Angebote für den kostengünstigen Erwerb von Eigenheimen zu ermöglichen.

 

Zur Förderung des Klima- und Umweltschutzes soll laut Antrag auch beitragen, die Ausrichtung der Gebäude auf dem Areal so zu wählen, dass eine möglichst optimale Nutzung regenerativer Energien (Photovoltaik) erfolgen kann und zudem die Kaltluftschneisen erhalten bleiben. Dachformen und -neigungen sind so festzusetzen, dass eine optimale Nutzung sowohl für Photovoltaik (aufgeständert) als auch für eine extensive Dachbegrünung möglich ist.