Biodiversität & Artenschutz

Wiesen für Insekten

Das Thema Biodiversität ist – nicht zuletzt wegen der Erhebungen der Krefelder Entomologen zum Insektensterben – in aller Munde. Was bedeutet das für Altenberge und was können wir tun auf dem Gebiet unserer Gemeinde?

Wir fordern…

im Innenbereich:

  • sparsamen Umgang mit Grund und Boden bei der Ausweisung neuer Baugebiete und der Umgestaltung bestehender Siedlungsflächen (verdichtete Bebauung)
  • Bürgerinformation über Artenvielfalt in Privatgärten und auf öffentlichen Flächen
  • Ausschöpfung und Förderung von Möglichkeiten zur Durchgrünung von Baugebieten (z. B. Dachbegrünung, Fassadenbegrünung, Pflanzgebote)
  • Prüfung und Bewertung von Bebauungsplänen nach ökologischen Kriterien und entsprechend den grünordnerischen Festsetzungen im Bebauungsplan
  • Stärkung des öffentlichen Grüns, naturnahe Gestaltung (pflegeleicht möglich!)

im Außenbereich:

  • Berücksichtigung von Artenschutz bei Bau-/Gewerbegebieten insbesondere im Übergang zur freien Landschaft oder in direkter Nähe zu wertvollen Habitaten (Eingrünung der Siedlungsflächen, insektenfreundliche und fledermausschonende Beleuchtung)
  • ökologische Aufwertung gemeindeeigener Wegerandstreifen
  • Vernetzung von ökologisch bedeutsamen Flächen und vorhandenen Kompensationsflächen
  • Schaffung von Leitlinien im Landschaftsbild (Hecken, Alleen)
  • Frühzeitige Beteiligung von Interessensgruppen (bei der Überplanung von Flächen)

Im Innenbereich sind dies sicherlich neben der Information der Bürger*innen über Möglichkeiten zur Förderung von Biodiversität im Privatgarten die Einbindung von Empfehlungen aus Artenschutzgutachten als Vorgaben und Regeln für Baugebiete, stärkere Prüfung der Umsetzung von verbindlichen grünordnerischen Festsetzungen in Bebauungsplänen und die Berücksichtigung der Vielfalt auch bei der Anlage und Pflege öffentlicher Grünanlagen. In der öffentlichen Wahrnehmung sind viele Aspekte schon angekommen, bienenfreundliche Bepflanzung statt Schottergärten, Artenvielfalt in Privatgärten, Blumenwiese statt Golfrasen. Die Anlage von Blumenwiesen durch die Kitas auf öffentlichem Grund ist hier besonders zu loben.

Und was können wir im Außenbereich für Biodiversität und Artenschutz tun?

Das Umfeld der Gemeinde Altenberge ist von landwirtschaftlicher Nutzung geprägt. Die Böden im Gemeindegebiet sind ertragreich und für die landwirtschaftliche Nutzung hervorragend geeignet. Daher weist auch der Regionalplan weite Teile der Flächen zum Vorrang für landwirtschaftliche Nutzung aus. Die vormals bei uns typische idyllische Münsterländer Parklandschaft mit ihren Heckenrainen, Grünländern, Weideviehhaltung und Feuchtbrachen gehört aber schon lange der Vergangenheit an. In Naturschutzgebieten oder auch Landschaftsschutzgebieten können wir sie teilweise noch erleben.

Wir Altenberger Grünen wollen in Zusammenarbeit mit Landwirten unter Einbeziehung gemeindeeigener Wegeverbindungen kurzfristige Maßnahmenpakete, wie breitere Ackerrandstreifen, Heckenstrukturen und Vernetzung bereits vorhandener Kompensationsflächen, Feldgehölze und Alleen im Außenbereich entwickeln und umsetzen. Von artenreichen Säumen, Blühstreifen (Förderprogramme des Kreises Steinfurt können hier zur Finanzierung dienen) und Alleen würden neben der Biodiversität auch touristische Nutzungen (z.B. das Rad- und Wanderwegenetz) profitieren. Zusammen mit Verbänden, Vereinen und Gruppen, die z.T. bereits heute aktiv sind, kann dies gelingen.